Ein Blick hinter die Mauern – Unser Besuch in der JVA Vechta

Übungsdienst - Besichtigung - 18.03.2025
Am 18. März 2025 hatten wir, 40 Mitglieder der aktiven sowie der Alters- und Ehrenabteilung der Feuerwehr Steinfeld (Oldenburg), die Gelegenheit, die Justizvollzugsanstalt (JVA) Vechta – Jungtäteranstalt – zu besichtigen. Dieser Besuch gewährte uns einen tiefen Einblick in eine Welt, die den meisten von uns (zum Glück) verborgen bleibt.
Zu Beginn wurden wir von Anstaltsleiter Dr. Manfred Krohn empfangen, der uns mit einer Einführung und einem geschichtlichen Rückblick in die Thematik einführte. Die JVA Vechta, gegründet in den Jahren 1903, dient heute schwerpunktmäßig der Unterbringung männlicher Straftäter unter 28 Jahren. Mit etwa 180 Mitarbeitern betreut sie rund 300 Gefangene. Besonders beeindruckend ist das umfassende Bildungskonzept, das den Insassen schulische und berufliche Qualifikationen in verschiedenen Handwerksbereichen wie Bau, Elektro, Metall, Farbe, Kfz und Holz ermöglicht. Ziel ist es, den jungen Straftätern eine Perspektive für die Zukunft zu bieten.
Während unseres zweistündigen Rundgangs erhielten wir einen umfassenden Eindruck von den verschiedenen Bereichen der Anstalt. Wir besichtigten die Besuchsräume, die Ausbildungsstätten, den schulischen Bereich sowie die Sporthallen und die Anstaltskirche. Besonders eindrucksvoll war der Gang durch die drei großen historischen Zellenblöcke. Der Besuch eines Haftraums ließ bei einigen von uns ein beklemmendes Gefühl aufkommen und machte die Realität des Freiheitsentzugs greifbar.
Neben der Sauberkeit und der professionellen Arbeit der Beamtinnen und Beamten blieb uns vor allem das durchdachte Bildungskonzept der JVA positiv in Erinnerung. Der Aspekt der Resozialisierung steht hier im Mittelpunkt, und durch Bildung und Qualifikation wird den Insassen eine bessere Zukunft ermöglicht.
Natürlich durfte auch der feuerwehrtechnische Aspekt nicht zu kurz kommen. Viele unserer Fragen drehten sich um Einsatztaktik, die Löschwasserversorgung sowie um die besonderen Herausforderungen, die ein Einsatz in einer Justizvollzugsanstalt mit sich bringt. Schleusen und gesicherte Bereiche stellen im Brandfall Hindernisse dar, die in der Einsatztaktik bedacht werden müssen. Alle unsere Fragen wurden umfassend und mit großer Geduld beantwortet.
Nach der Besichtigung ließen wir den Abend beim Bowling in Vechta ausklingen – ein Moment, um die gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten und vor allem unsere Freiheit bewusst zu genießen.
Wir danken der JVA Vechta herzlich für die Möglichkeit, hinter die Mauern blicken zu dürfen, und zollen den Beamtinnen und Beamten großen Respekt für ihre professionelle und anspruchsvolle Arbeit.